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Going home

Irgendwo auf einer deutschen Autobahn…

… fährt ein silberner Doppeldeckerbus gen Waldkraiburg. Zunächst herrscht noch Nachtruhe, alle schlafen brav, die Taktik „müde spielen“ ist aufgegangen.

Nach der Frühstückspause gilt es, sich die Zeit zu vertreiben. Die Reisetagebücher werden prämiert und die Schüler dürfen sich kleine Souvenirs aussuchen, es gibt einen Crashkurs in „Frängisch“, uvm.. Auch die Lehrer und Busfahrer bekommen Dankeskarten, auf denen alle unterschrieben haben und ein kleines Geschenk. Wettertechnisch stand die Reise stets unter einem guten Stern, jetzt haben wir auch noch Glück, dass die Straßen frei sind. Was kann man mehr wollen? Ab München geht es dann zum letzten Mal in den beliebten „Partybus“-Modus. „YMCA“ und „What does the fox say“ werden uns noch lange verfolgen…

Waldkraiburg, 13:22 Uhr

„All good things come to an end.“ Zehn wunderschöne, teils abenteuerliche Tage liegen hinter uns, voll neuer Eindrücke, besonderer Erlebnisse und unvergesslicher Erfahrungen, die wir jetzt erstmal verarbeiten müssen. Die Reisegruppe England meldet sich wohlbehalten zurück.

Adventurous London

La grande finale…

Heute sind wir ohne Bus unterwegs, da sich unsere Busfahrer für die lange Fahrt ausruhen müssen. Das bedeutet: die Reisegruppe England, 71 Personen zählend, allesamt nicht besonders routiniert in der Nutzung von U- und S-Bahn, betritt zeitgleich die DLR (Docklands Light Railway) und fährt zum Tower of London, in dessen Nähe die Anlegestelle der Fähre liegt, die uns zum London Eye bringt.

Bootsfahrt

Vom Wasser aus sehen wir verschiedene Brücken und Bauwerke aus einer ganz neuen Perspektive.

Leider wird der Uhrturm mit der Glocke Big Ben während der nächsten Jahre renoviert, so dass wir ihn nur hinter einem Baugerüst versteckt erahnen können.

London Eye

Während der Fahrt mit dem Millennium Wheel haben wir einen einzigartigen Blick über die ganze Stadt. Zumindest von oben sehen wir endlich mal den Buckingham Palace.

Underground

Was ist schlimmer, als in eine volle U-Bahn zu steigen? Mit 66 Jugendlichen im Schlepptau in eine U-Bahn zu steigen. Aber das Glück ist mit den Mutigen und Mut geht über den Verstand. Die Reisegruppe England reagiert mittlerweile blitzschnell und sämtliche Schweißperlen, die sich auf den Stirnen der fünf Reiseleiter gebildet haben, erweisen sich als unbegründet. London Tube – CHECK

British Science Museum

„Müde spielen“ vor der Nachtfahrt lautet heute die Devise. Also erfolgt noch ein Museumsbesuch, bei dem verschiedene Errungenschaften von Wissenschaft und Technik bewundert werden können. „Endlich raus aus der sengenden Sonne“ ist die zweite Idee, die dahinter steckt. Die Rückfahrt mit Umstieg in der Tube ist dann bereits Routine.

Rückkehr zum Bus, Abendessen und dann folgt der Abschied von London. Passenderweise beginnt es in dem Moment, als wir Greenwich passieren, zu regnen.

Dover again

Nach spannender Gepäckkontrolle verlassen wir die Insel. Die Fährfahrt vergeht fluggleich, beeindruckend schnell, es spielen sich merkwürdige Szenen ab. Im Bus geht es durch die Nacht.

London deluxe

Madame Tussaud’s

Dass Schüler Selfie-Könige sind, stellen sie einwandfrei im Wachsfigurenkabinett der französischen Dame unter Beweis. Das 4D-Kino, in dem man gerüttelt, geboxt und sogar mit Wasser besprüht wird, gefällt allen.

Camden Market

Hier tauchen wir mitten im hektischen London in eine andere Welt ab. In eine Welt kleiner Fressbuden und unzähliger Marktstände, mit regem Treiben über und unter der Erde.

Hyde Park – Oxford Street

Die dritte Station am heutigen Tag ist Speakers‘ Corner, eine Ecke der Parks, in der jeder, der englischen Boden verlässt (z.B. indem er auf eine kleine Leiter steigt), seine eigene Meinung kund tun darf. Einziges Tabu : die königliche Familie. Und dann werden wir auf die Oxford Street, Londons längste Einkaufsstraße, losgelassen.

Leicester Square

Abendessen erfolgt in Eigenregie an einem der belebtesten Plätze der Stadt. Die Erleichterung der Begleitlehrkräfte, als die Reisegruppe England wieder im Bus gen Hotel sitzt, ist deutlich spürbar.

London calling

Noch ein kurzer Zwischenstopp im Supermarkt, um sich fürs Mittagessen einzudecken und dann führt uns die Reise in Englands Hauptstadt. Unser Busfahrer versorgt uns während der Fahrt mit zahlreichen Informationen zur Geschichte der Stadt. Der erste Stopp erfolgt an der Royal Albert Hall, dort gibt es natürlich einen Toilettenstopp, zum ersten Mal betreten wir dafür Hyde Park. Weiter geht’s im Bus in die Nähe der Kirche Saint Paul’s und von dortaus zu Fuß über die Millennium Bridge auf die andere Seite der Themse, wo der Nachbau des Globe Theatres steht. Erste Blicke werden auf Tower Bridge erhascht. Während der weiteren Fahrt sehen wir verschiedene teure Geschäfte und Londoner Sehenswürdigkeiten, wie Londo Eye, den Tower, Tower Bridge sowie moderne Bauwerke, wie z.B. Millennium Dome oder the Shard, bevor wir am Nachmittag in unserem Hotel ankommen.

Leider ist die Straße zum Buckingham Palace gespert.

City walk: Covent Garden, Leicester Square – Abendessen: Pizza Hut

Covent Garden lädt zum Verweilen ein, eine halbe Stunde dürfen wir uns von der besonderen Atmosphäre um Magiker, Sänger, Jongleure uns andere Künstler verzaubern lassen. Auf dem Spaziergang zum Leicester Square nehmen die Menschenmassen zu und bald stürmen wir ein Pizza Hut und nehmen den Auftrag „all you can eat“ sehr wörtlich.

Worthing

School

Der letzte Schultag in den Ferien. Jawohl, richtig gehört, die Reisegruppe England genießt auch in den Ferien Sprachunterricht. Und dass der Früchte trägt, wird heute bei Präsentationen unter Beweis gestellt. Die englischen Lehrkräfte sind voll des Lobes und verteilen Diplome.

Afternoon Tea/Cream Tea

Als einer englischen Adeligen die Zeit zwischen Mittagessen und spätem Abendessen zu lang wurde, erfand sie kurzerhand afternoon tea, eine Zwischenmahlzeit, bei der Sandwiches, Scones (mit clotted cream und jam) sowie Kuchen zum Tee mit Milch gereicht werden.

Unsere Tafel ist so reichlich gedeckt, dass jeder, insofern er oder sie nicht zu ausgestochen ist, gut satt werden kann.

Die Lehrer stibitzen sich an Nebentischen noch das ein oder andere prawn cocktail-Sandwich, die Spezialität mit Krabben wurde allzuoft links liegen gelassen. Doch alle sind nun mit der korrekten Handhabung eines Scones (aufschneiden, beide Hälften zunächst mit clotted cream, anschließend mit jam (Marmelade, die nicht aus Zitrusfrüchten gekocht wird) bestreichen) vertraut.

Beach party

Um den letzten Tag in Worthing gebührend ausklingen zu lassen, geht es sogleich weiter zur Beach party an einem Strandabschnitt von Worthing.

Sonniges Wetter lädt zum ausdauernden Verweilen am Strand ein, Decken werden auf den warmen Steinen ausgebreitet, das „Büffet“ angerichtet.

Einige Tapfere stürzen sich unter Aufsicht sogar in die Fluten. Es wird genascht (schon wieder), getanzt, gesungen, Dosen geworfen, Karten gespielt – kurzum, jeder kommt auf seine Kosten und so mancher unverhofft zu einem Sonnenbrand.

Eastbourne (Beachy Head) – Brighton

Eeendlich ist das Wetter nicht mehr so unenglisch schön, heute regnet es bereits am morgendlichen Treffpunkt am Bahnhof von Worthing. Wir wollen ja das gesamte Spektrum englischer Witterungseskapaden mitnehmen auf unserer Studienreise.

Irgendwo in der Nähe von Eastbourne.

19 Grad. Die Frisur sitzt. NICHT.

Bissl windig ists schon, als wir zur abenteuerlichen Klippenwanderung zum Beachy Head aufbrechen. Ständige eindringliche Warnungen seitens der Lehrer, bloß nicht zu dicht an den Abgrund zu gehen, ihre Anweisungen, weder zu schubsen noch zu hüpfen, verhallen bisweilen ungehört. (Leider wahre) Schauergeschichten über abgestürzte Touristen sollen das Gesagte untermauern.

Und natürlich sind alle vernünftig, der Anblick weißer, schroff abfallender Felswände macht auch auf der gegenüberliegenden Seite Eindruck.

Über mehrere Kilometer erstreckt sich die Wanderung, an einem Leuchtturm vorbei bis zur Stelle, an der der Bus mit vorbereitetem Mittagessen und einer Überraschung für das heutige Geburtstagskind auf uns wartet.

Brighton Marina

Ob des schlechten Wetters wird die Beachparty heute abgesagt, dafür gibt es Bowling.

In Teams à 7 bis 8 Personen spielen Profis gegen Amateure, Erfahrene gegen Ahnungslose. Im Anschluss dürfen weitere Attraktionen des Spielsalons ausprobiert werden, Amusements sind ein wichtiger Teil der englischen Freizeitkultur.

A propos Freizeit: da ja alle wetterfest gekleidet sind, geht es nochmal nach Brighton, zum Shopping, zur Pier, zum Stadtbummel im Regen oder woauchimmer es uns hinzieht.

Worthing – Portsmouth

Worthing

Ab in die Schule. Pünktlich um 8:30 Uhr treffen 66 hochmotivierte Lernbegierige in ihren Seminarräumen ein. In manchen Gruppen steht heute eine Exkursion zum market auf dem Programm, andere Schüler denken sich Erfindungen aus, die sie gerne machen würden, z.B. einen „neverending pen“, „a cleaning cat“ oder „a machine that turns British cars into German cars“.

Portsmouth: H.M.S. Victory + National Museum of the Royal Navy

„Lord Nelson“ – ist das nicht so ein Tee?

Die Marke ist jedenfalls nach dem echten Lord Nelson benannt, und dessen Flaggschiff, die „H.M.S. Victory“, auf der der berühmte Admiral in der Seeschlacht bei Trafalgar sein jähes Ende fand, ist eine der Attraktionen des heutigen Nachmittags. Beeindruckend steht sie da, in Teilen das Originalschiff aus dem 18. Jahrhundert. „Mind your head“, eine Aussage, die immer wichtiger wird, je weiter man über steile Stiegen in den Rumpf der Victory hinabsteigt – was einige Mitglieder der Reisegruppe England am eigenen Kopf schmerzlich erfahren dürfen. Alle bekommen einen Eindruck von den Zuständen an Bord, von den Unterschieden zwischen Offizieren und Mannschaft, was die Wohn- und Arbeitsumstände angeht, von der Grausamkeit der in Schlachten notwendigen Amputationen. Sie verharren an der Stelle, an der Nelson starb und von woaus er seine Heimreise schlussendlich in einem Fass Rum konserviert antrat.

Mehr über Nelson und die Sailing Navy lernen die Schüler im National Museum of the Royal Navy, in weiteren Ausstellungsräumen können sie interaktiv die Geschichte und Entwicklung der Britischen Marine erleben, sich in U-Boot-Kojen legen, morsen, etc.

Spinnaker Tower

Und dann geht es hoch hinaus. Das Design des 170 Meter hohen Turmes ist in Bezug auf die Seefahrt-Geschichte von Portsmouth einem Segel nachempfunden. In weniger als 30 Sekunden bringt uns der Aufzug zur ersten Aussichtsplattform in ca. 100 Metern Höhe.

Die im Boden eingelassene Scheibe verlockt die Mutigen zum Betreten und zu spektakulären Fotos. Die Aussicht ist bei dem schönen Wetter besonders weitläufig.

Stonehenge – Winchester

Stonehenge

Schon von Weitem sehen wir die kreisförmig angeordneten Blöcke, die den berühmtesten Steinkreis der Welt bilden.

Ein Shuttlebus bringt uns näher heran und dann wundern wir uns – wie alle Besucher – wie es vor mehr als 4000 Jahren möglich gewesen sein konnte, diese gewaltigen Felsen einerseits hierhin zu transportieren, andererseits anzuordnen und aufzustellen. Wir zeichnen Stonehenge aus verschiedenen Blickwinkeln und ernten anerkennende Worte dafür. Weitere Informationen über das Leben im Neolithikum gibt es in einer angrenzenden Ausstellung, in der man Nachbauten der Hütten besichtigen kann.

Winchester

Die ehemalige Hauptstadt Englands lädt bei strahlendem Sonnenschein zum Stadtbummel ein. Zunächst geht es zur Great Hall, in der sich der Sage nach König Artus‘ Tafelrunde traf. Von außen beeindruckt Winchester Cathedral.

Und vor allem beeindruckt heute wieder das Wetter. Der eine oder andere suntan lässt sich bereits in den Gesichtern erkennen.

Schule in Worthing – Brighton

Worthing

Tja, mit Ausschlafen wird’s erstmal wohl nichts in diesen Ferien… Bereits um 8 Uhr wartet unser Coach – diesmal als Schulbus. In einem Hotel in Worthing sind die Unterrichtsräume untergebracht, nach einem Einstufungstest geht es in fünf Gruppen ans Werk. Umgangsformen, Höflichkeitsfloskeln und Wortschatzspiele stehen unter anderem auf dem Stundenplan.

Brighton

Wohlverdiente Erholung gibt es nachmittags im ehemals mondänen Seebad Brighton. Zunächst bahnt sich die „unkoordinierte Riesenschlange“ ihren Weg entlang der Promenade am Palace Pier vorbei hinauf in die Stadt zum indisch anmutenden Royal Pavillion.

Von dortaus folgt ein kleiner Abstecher in die Lanes, bevor der Rundgang an einer Shopping Mall endet und die Gruppe sich auflöst. Ein paar Neugierige testen die British Aiways i360, eine Aussichtsplattform, von der man in ca. 160 Metern Höhe einen weiten Blick hat.

Die anderen verbringen die freie Zeit mit Bummeln, Shoppen oder Fußballspielen, auch auf der Palace Pier tummeln sich einige und beobachten das jahrmarktgleiche Treiben und staunen über die Amusements, verschiedene Automatenspiele.

Einige Schüler und Lehrer kann man auch beim Fish’n’Chips-Essen beobachten.

Ab auf die Fähre – Dover Castle – Hastings – Ankunft in Worthing

Calais – müde nach einer durchwachsenen (bisweilen durchwachten) Nacht im Bus, aber voller Vorfreude begeben wir uns auf die Fähre nach Dover, wo einige von uns bei der Ankunft die berühmten weißen Kreidefelsen – noch in Nebel gehüllt – bewundern.

Ab jetzt gibt es zwei Neuerungen: es ist eine Stunde später als vorher und es herrscht Linksverkehr.

Der erste Programmpunkt ist die Besichtigung von Dover Castle. Es gilt, einige Räume nach Hinweisen auf Fragen im Reisetagebuch zu durchforsten. Bei dem schönen Wetter haben wir einen tollen Blick vom Great Tower.

Zwischenstopp in Hastings – die Sonne genießen! Bummeln durch die Stadt oder am Strand relaxen, Verzeihung, „chillen“.

Abends kommen wir endlich in Worthing an. Unter großem „Hallo“ werden Schüler sowie Lehrer von ihren Gastfamilien abgeholt. Der erste Tag in Südengland neigt sich dem Ende zu.