Die Waldkraiburger Realschulfamilie trauert um Johannes Hofmann

Wie ein Lauffeuer machte selbst in den Ferien und zumindest im Lehrerkreis die unfassbare Nachricht die Runde: Der Kollege Hannes Hofmann ist verstorben. Dies bedeutet sicher auch für viele Schülerinnen und Schüler, besonders aber für seine Klasse 10 c am Beginn des neuen Schuljahrs im September einen Schock.

Als Leiter der Fachschaft Wirtschaftswissenschaften verstand er es nicht nur, seinen Klassen Wissen zu vermitteln, sondern sie so zu motivieren, dass sich Erfolgserlebnisse einstellten, die wiederum Freude und Spaß aufkommen ließen.

Nachdem er von der Kollegin Irmgard Westermair 2015 die Bereiche Ausbildung und Berufsorientierung übernommen hatte, legte er besonderen Wert auf gute Kontakte mit regionalen Firmen und Institutionen. So wurden Experten zu Berufsinformationstagen eingeladen, bevorzugt in Begleitung ehemaliger Realschüler, die inzwischen gute Posten innehaben, 2021 zum ersten Mal im Online- Format.

Seit 2019 bestand außerdem eine von ihm mit initiierte Bildungspartnerschaft mit den Firmen ODU und Netzsch, um so möglichst vielen Jugendlichen Wochenpraktika mit betrieblicher Ausbildung zu bieten.

Daneben vertrat Hofmann als BRLV-Ortsvorsitzender die Belange seiner Schule als Delegierter beim Landesrealschultag. Lange Jahre war er rühriger Personalratsvorsitzender, was sicher für seine große Beliebtheit im Kollegium spricht. Die wurde u.a. auch gefördert durch seine Bierbraukurse und seine kräftige Bassstimme, mit der er den Lehrerchor verstärkte.

Als der gebürtige Oberpfälzer 2002 in Waldkraiburg als Lehrer eine Anstellung fand und seine Frau Maria an der Realschule Haag beschäftigt war, kam im selben Jahr seine Tochter Franziska zur Welt, ihr folgten die Schwestern Theresa 2005 und Veronika 2009. Der Familienmensch Hannes pflegte in Gars-Bahnhof nicht nur gut nachbarschaftliche Beziehungen: Er war bekannt als leidenschaftlicher Koch und Likörbrauer. Dazu half er regelmäßig jedes Jahr in den Ferien seinem Bruder, der den väterlichen Bauernhof geerbt hatte.

Am 16.August verstarb Johannes Hofmann im Alter von nur 47 Jahren nach einem Herzinfarkt.

Irmgard Westermair: Was er sagte, meinte er auch so, ein absolut loyaler Kollege.

Wichtig war für ihn, dass seine Schüler gut abschnitten. So wurden z.B. vor der Abschlussprüfung zusätzlich Dutzende Übungsblätter entworfen. Wir möchten uns von ihm verabschieden mit den Worten, die er seinen Entlassschülerinnen einmal mit auf den Weg gab: „Macht es gut, Mädels, euer Papa Hofmann!“

Mach’s guat, liaba Hannes!

fis